Das wachsende Interesse an der Miteinbeziehung von Kindern und Jugendliche in die Gestaltung der Stiftungs- und Förderarbeit ist im Kontext verschiedener Innovationsströme in der philanthropischen Praxis zu betrachten: Neue Governance-Modelle, die Einbindung von Stakeholdern, partizipative Fördermittelvergabe, Dekolonialisierung – all diese Entwicklungen sind Ausdruck einer sich wandelnden Stiftungswelt, welche sich zunehmend Machtfragen annimmt.
Dazu hat das Philea-Netzwerk “Children and Youth Thematic“ in Zusammenarbeit mit Act2gether eine Studie veröffentlicht, die anhand vieler Praxisbeispiele Stiftungen und philanthropischen Organisationen den Weg zu einer stärkeren Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen aufzeigt und so die Stiftungspraxis dabei unterstützt, inklusiver zu agieren und näher an den Menschen zu sein, denen sie dient. Die Studie basiert auf einer Umfrage und Interviews mit 40 europäischen philanthropischen Organisationen, Fokusgruppeninterviews mit Kindern und Jugendlichen, mit denen diese Organisationen arbeiten, und 11 Fallstudien. Sie enthält Empfehlungen und klare Beispiele für Stiftungen zu der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Förderprozessen, die als Diskussionsgrundlage für verschiedene Formen und Phasen der partizipativen Philanthropie dienen können, unabhängig von der Zielgruppe oder dem Themenbereich. Die einzelnen Fallstudien fußen auf Interviews mit Mitarbeiter*innen der jeweiligen Organisation und den Kindern und Jugendlichen, mit denen sie arbeiten. Sie berichten über den Kontext und die Beweggründe für die direkte Beteiligung von Kindern und über die Prozesse, durch die Kinder einbezogen werden. So werden diverse Aspekte des Förderprozesses beleuchtet – von der operativen Arbeit bis zur Vergabe von Fördermitteln: Eine organisatorische Vielfalt, die beweist, dass keine Stiftung zu groß oder zu klein ist, um sich auf den Weg der Kinder-und Jugendbeteiligung zu machen.