Eine Ausnahme bilden Stiftungen mit der Zielgruppe Frauen und Mädchen bzw. die Frauenförderung betreiben. Liegt der inhaltliche Förderschwerpunkt einer Stiftung hingegen bei gesellschaftlich eher männlich konnotierten Themen, wie zum Beispiel Wissenschaft und Forschung, dann ist die Frauenbeteiligung innerhalb der Stiftung noch geringer als im Durchschnitt.
Die Analyse des
Bundesverband Deutscher Stiftungen zeigt außerdem, dass mit der Größe des Eigenkapitals der Stiftung der Anteil von Frauen in den Vorständen abnimmt. Mit einem steigenden Fördervolumen einer Stiftung hingegen lässt sich beobachten, dass auch die Chance, dass mindestens eine Frau Vorstand vertreten ist, um 40 Prozentpunkte steigt. Führen Frauen in entscheidungsrelevanten Positionen also zu mehr Zweckausgaben, ergo höheren Fördersummen? Oder arbeiten Frauen einfach eher in Stiftungen, die mehr geben? Die Studie kann diese Frage nicht klar beantworten. Was sich jedoch sagen lässt: Frauen geben mehr, haben aber, wenn sie über die Fördersummen einer Stiftung entscheiden können, immer noch weniger Kapital zur Verfügung als Männer in der gleichen Position.
Insgesamt wird durch die Erhebung deutlich, dass eine höhere Beteiligung von Frauen in Führungsgremien durchaus möglich ist, dazu in den jeweiligen Stiftungen allerdings auch Wille, Motivation und Maßnahmen nötig sind.