Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Geschlechtergerechtigkeit, Diversität, Klimawandel und Transparenzstreben – die großen gesellschaftlichen Entwicklungen machen auch vor Stiftungen nicht halt. Damit Stiftungen weiterhin relevant bleiben, müssen sie sich grundlegend verändern.

Wie kann das gelingen? Durch eine partizipative, kritische Debatte! Diese wollen wir gemeinsam mit Ihnen führen!

In neun Thesen stellen wir zur Diskussion was es brauchen könnte, damit eine Stiftung für die Zukunft aufgestellt ist.

Stiftungsengagement im Zeichen der Corona-Krise

Wie Stiftungen Ihre Förderpartner*innen in Zeiten der Corona-Krise bestmöglich unterstützen und angemessen auf Bedürfnisse reagieren können, wirft viele Fragen auf. Als Handlungsorientierung hat der Arbeitskreis Förderstiftungen eine gemeinsame Selbstverpflichtung von Stiftungen zum Umgang mit Geförderten veröffentlicht. 

Acht unserer mitstreitenden Stiftungen haben die Selbstverpflichtung bereits unterzeichnet.

Wir als Initiative laden gemeinsam mit der DOHLE Stiftung, der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung, der Stiftung Erneuerbare Freiheit, der filia.die frauenstiftung, der Heidehof Stiftung, der Schüler Helfen Leben Stiftung, der Schöpflin Stiftung und der Robert Bosch Stiftung ein, sich der Selbstverpflichtung ebenfalls anzuschließen.

Neugierig?

Mit einem offenen selbstkritischen Diskurs, Veranstaltungen und Weiterbildungsformaten, die von Stiftungen für Stiftungen gemacht sind, wollen wir Stiftungen für ihre Rolle als Zukunftstreiber*innen fit machen. Das Motto: Aus der Praxis für die Praxis. Anhand von Beispielen zeigen wir, wie eine partizipative und transparente Stiftungsarbeit aussehen kann. Denn was es für die Bewältigung heutiger Herausforderungen braucht sind Menschen, die offen, transparent, unkompliziert, gendersensibel, vielfältig und lösungsorientiert denken und handeln.

Neun Thesen für die Stiftung der Zukunft

1
Stiftungen der Zukunft haben diversere und partizipativere Stiftungsstrukturen.
Um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, leben sie Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und partizipative Entscheidungsprozesse vor und setzen diese in ihren Förder- und Programmtätigkeit um.
2
Stiftungen der Zukunft hören zu.
Sie achten dabei nicht nur auf die, die sie fördern und unterstützen, sondern auch auf alle anderen gesellschaftlich relevanten Akteur*innen, die etwas zu sagen haben. Wer zuhört und sich auf Augenhöhe begegnet, lernt, die eigenen Annahmen kritisch zu hinterfragen – was unmittelbar die Qualität der eigenen Arbeit begünstigt.
3
Stiftungen der Zukunft teilen ihre Macht.
Wenn Stiftungen gemeinsam mit Geförderten Programme entwerfen und sie in Entscheidungsprozesse einbinden, wirken sie bewusst dem Machtgefälle zwischen fördernden und geförderten Organisationen entgegen und verstärken die gesellschaftliche Wirkung ihres Handelns.
4
Stiftungen der Zukunft sind transparent.
Um die Glaubwürdigkeit und Legitimität ihres Handelns zu stärken, müssen Stiftungen transparenter werden. Das bedeutet, dass Stiftungen (Förder-)Kriterien und Entscheidungen offenlegen, sie Erfahrungen, Wissen und Daten teilen und Partner*innen mit Offenheit und Respekt behandeln.
5
Stiftungen der Zukunft wirken gemeinsam in Partnerschaften und Netzwerken.
Stiftungen haben ein Auge dafür, wo aus Partnerschaften wichtige Synergien entstehen können und verfolgen dabei nicht nur ihren Selbstzweck. Sektorübergreifende Partnerschaften zwischen öffentlichen Institutionen, Unternehmen, Stiftungen, Bürger*innen und gemeinnützigen Organisationen wirken vielfach: Sie vereinen individuelle Anstrengungen, erzielen eine größere Reichweite und Aufmerksamkeit, verbessern das gegenseitige Verständnis und mehren das Wissen aller beteiligten Akteur*innen.
6
Stiftungen der Zukunft fördern innovativ.
Egal ob sie pro-aktiv bestehende Systeme und Strukturen ändern wollen, oder ob sie Gutes bewahren möchten, in jedem Fall gilt: Innovative Lösungsansätze zu testen, ist für Stiftungen vergleichsweise unproblematisch, da sie unabhängig agieren und langfristig planen. Dass Förderungen immer nur einmal vergeben werden können, hält jedoch viele Stiftungen davon ab, neue Wege zu gehen. Dabei ist die Belohnung groß: Stiftungen lernen dazu und können mehr Wirkung erzielen.
7
Stiftungen der Zukunft leben eine moderne Fehlerkultur.
Wenn Stiftungen ihre Erfahrungen teilen, entfalten vermeintliche Fehler und Misserfolge positive Effekte: Sie stärken Wissen und Kompetenzen der Organisationen und des Sektors und stoßen häufig unerwartete positive Entwicklungen an.
8
Stiftungen der Zukunft fördern mit Weitblick.
Für eine starke Zivilgesellschaft, die auf starken Organisationen basieren soll und nicht auf einem ständigen Wettbewerb zwischen Förderungskandidat*innen, müssen Stiftungen nachhaltig fördern. Deshalb sollten nicht nur Projekte finanziert werden, sondern vor allem auch Strukturförderungen getätigt werden. Auch das Stiftungskapital sollte als Katalysator für gesellschaftliche Veränderung nachhaltig und nah am Stiftungszweck investiert werden.
9
Stiftungen der Zukunft geben mehr als nur Geld.
Gemeinnützige Organisationen brauchen oft mehr als die klassische Projektförderung, um erfolgreich und langfristig zu wirken. Manchen ist mehr geholfen, wenn Stiftungen Kontakte und Expert*innen vermitteln, Zugänge zu Netzwerken schaffen, sich mit ihrem Know-how einbringen oder sich mit ihrem Kapital engagieren.

Gestalten Sie mit

  • Werden Sie Mitgestalter*in und Förderpartner*in. Entwickeln Sie die Initiative mit uns weiter!
  • Seien Sie Vorbild und teilen Sie Ihre guten Praxisbeispiele.
  • Starten Sie den Dialog und laden Sie uns ein. Gemeinsam mit Ihnen diskutieren wir die Thesen und überlegen, wie Sie Ihre Stiftung fit für die Zukunft machen.

Wer wir sind

Eine Initiative von Ise Bosch, Wider Sense, PHINEO und verschiedenen Stiftungen, die sich für eine partizipative, innovative und diverse Stiftungslandschaft einsetzt. So geht Stiftung der Zukunft.