Um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, und um die Qualität und Relevanz ihrer Arbeit sicher zu stellen, reflektieren Stiftungen ihr eigenes Verhalten, erkennen diskriminierende Strukturen und brechen sie auf. Sie setzen sich in ihrer Förder- und Programmarbeit sowie in ihren eigenen Stiftungsstrukturen für die Repräsentation und Anerkennung vielfältiger und unterschiedlicher Lebensrealitäten ein.
Stiftungen streben dabei die Sichtbarkeit unterrepräsentierter Gruppen und die Gleichberechtigung aller Menschen an – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität, Herkunft, Geschlechtsidentität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sozialem Hintergrund, Aussehen, Religion und ihres Alters. Zu diesem Zweck betrachten sie Diversität als ein intersektionales Thema, das die Vielschichtigkeit und Verschränkung von Diversitätsdimensionen und ihre unterschiedliche gesellschaftliche Gewichtung in den Blick nimmt. Nur so können Stiftungen ein umfassendes Verständnis für die in unserer Gesellschaft bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse und die damit verbundenen Zugangsschwierigkeiten zu ökonomischen, sozialen, kulturellen und institutionellen Ressourcen entwickeln und diesen durch ihre Förder- und Programmarbeit bewusst begegnen.
Um wirksam gegen Ausgrenzung und Benachteiligung in unserer Gesellschaft vorgehen zu können, gehört für Stiftungen aber auch ein selbstkritischer Blick auf die eigene Organisationskultur, Rekrutierungsprozesse und Personalstrukturen. Ohne ein inklusives und diversitätssensibles Arbeitsklima wird es für Stiftungen zukünftig noch schwieriger sein, als attraktive Arbeitgeberinnen wahrgenommen zu werden und Zielgruppen in den eigenen Reihen repräsentieren zu können. Genau dies ist aber die Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Förderpartner*innen und die Glaubwürdigkeit der eigenen Arbeit.