Egal, ob sie bestehende Strukturen und Prozesse ändern wollen oder Gutes bewahren möchten: Stiftungen können innovativ sein, sowohl in dem, was und wen sie fördern, als auch in der Art und Weise, wie sie das tun. Sie trauen sich, bewusst Risiken einzugehen und erachten Misserfolge als wertvolle Lernerfahrungen.
Neue Ansätze in der Förder-und Programmarbeit zu testen, um beispielsweise flexibler, schneller und bedarfsgerechter auf akute Bedarfe von Förderpartner*innen oder der Zielgruppe eingehen zu können, ist für Stiftungen vergleichsweise unproblematisch. Schließlich unterliegen sie nur dem eigenen Ergebnis-und Erfolgsdruck. Das eröffnet ihnen die notwendigen Spielräume, Neues auszuprobieren und dabei auch Möglichkeiten, die eigene Wirkung zu maximieren.
Stiftungen wollen positiven gesellschaftlichen Wandel maßgeblich fördern und mitgestalten. Dazugehört der Mut, auch die Projekte und Organisationen zu fördern, deren Erfolg bisher noch nicht hundertprozentig sichergestellt ist. Die Realität sieht aber oft anders aus: Weil Fördergelder immer nur einmal vergeben werden können, setzen Stiftungen viel zu oft auf Sicherheit. Macht aber niemand den Anfang und tätigt auch risikobehaftete Förderungen, bleiben wichtige Potenziale auf der Strecke.
Innovation sollte allerdings auch nicht bedeuten, sich selbst als Stiftung und die eigenen Förderpartner*innen dem allgemeinen Innovationsdruck zu unterwerfen und sich von bewährten Methoden, Strukturen oder Prozessen zu trennen. Vielmehr gilt es zu überlegen, an welcher Stelle Innovation tatsächlich angebracht ist und wo neue Lösungen wirklich gebraucht werden, weil sie zum Beispiel Arbeitsabläufe erleichtern können.